Gender Loops – Gender Mainstreaming Implementierungsstrategien für die Aus- und Fortbildung im Bereich der frühkindlichen Erziehung und für Kindertageseinrichtungen (2006-2008)

Projektverantwortliche: Jens Krabel, Michael Cremers

Projektwebseite

Gefördert durch das EU-Berufsbildungsprogramm LEONARDO DA VINCI.

In der Zeit vom 1.10.2006 bis zum 30.09.2008 koordinierte Dissens e.V. das europäische Pilotprojekt Gender Loops. Das Projekt setzte sich zum Ziel, ein Curriculum zur Implementierung von Gender Mainstreaming für die Aus- und Fortbildung von Erzieher_innen zu erstellen. Weiterhin wurden praktische Methoden, Materialien und Gender-Analyse-Instrumente zur Umsetzung von Gender Mainstreaming in Kindertageseinrichtungen entwickelt und praktisch erprobt.

Im Projekt arbeiteten Partnerorganisationen aus Deutschland, Litauen, Norwegen, Spanien und der Türkei zusammen.

Internationale Gender Loops Website mit Projektergebnissen: deutsch und englisch

Das Projekt war in drei aufeinander aufbauende Arbeitsphasen eingeteilt, innerhalb derer das Curriculum und das Handbuch erarbeitet wurden.

1. Arbeitsphase

In der 1. Arbeitsphase wurden die Grundlagen für die Erstellung des Curriculums zur Umsetzung von Gender Mainstreaming geschaffen. Literaturanalysen und quantitative bzw. qualitative Befragungen von Aus- und Fortbildungseinrichtungen stellten den aktuellen Diskussions- und Wissensstand zu den Themen „Geschlechterreflektierte Pädagogik", „Geschlechterkompetenz" und „Gender Mainstreaming" in der Aus- und Fortbildung von Erzieher/innen in den Partnerländern zusammen.

Lehrer_innen wurden befragt, welche Informationen und welches pädagogisch-didaktische Material sie benötigten, um die oben genannten Themen (besser) in die Lehre integrieren zu können. Die Auswertungen der Befragungen wurden für Schlussfolgerungen für das zu erstellende Curriculum genutzt.

2. Arbeitsphase

Der Schwerpunkt der 2. Arbeitsphase lag in der praktischen Erprobung geschlechterreflektierter Methoden, Materialien, von Gender-Analyse-Instrumenten und Kooperationsmodellen zwischen Fachhochschulen bzw. Fachschulen und Kindertageseinrichtungen zur Umsetzung von Gender Mainstreaming.

Die in dieser Phase in Kindertageseinrichtungen erprobten Methoden, Materialien und Gender-Analyse-Instrumente ermöglichten die Entwicklung eines größeren Repertoires an praktischen geschlechterreflektierten Spielen, Projekten, Elternarbeitsmodellen, Gender-Beobachtungsfragen, Methoden zur Selbstreflexion, etc.

Die Erprobung von Kooperationsmodellen soll Hochschulen, Fachschulen und Kindertageseinrichtungen bei der Bildung eines gemeinsamen "experimentellen" Lernfeldes unterstützen, um die bisher vernachlässigte inhaltliche und praktische Zusammenführung der Themen "frühkindliche Bildung" und "geschlechterreflektierte Geschlechterbildung" weiterzuentwickeln.

Die in der 2. Arbeitsphase entwickelten Kooperationsmodelle und das methodisch-didaktische Material flossen in die Erarbeitung eines Handbuchs für Erzieher/innen und die Erstellung eines Curriculums ein.

3. Arbeitsphase

In der 3. Arbeitsphase wurden die Ergebnisse aufbereitet und in so genannten Evaluierungs- und Fortbildungsseminaren mit Dozent_innen und Lehrer_innen ausgewertet. Nach der Evaluierung wurden das Handbuch und das Curriculum redaktionell bearbeitet und verschriftlicht.

Zudem wurden in diesem Zeitraum die Projektergebnisse in die Fachöffentlichkeit verbreitet und eine internationale Konferenz organisiert, auf der die Ergebnisse des Pilotprojekts vorgestellt und diskutiert wurden.

Auswertungsergebnisse

Die erste Auswertungsergebnisse der quantitativen und qualitativen Erhebung zur Umsetzung von geschlechtsbezogenen Unterrichtsangeboten in der Erzieher/innenausbildung des Projekts Gender Loops finden sich hier.

Am 8. September 2008 fand in Berlin eine bundesweite Fachkonferenz Geschlechterbewusste frühkindliche Erziehung und Bildung statt.

Mehr Informationen.

Das Gender-Sternchen (*) dient als Verweis auf den Konstruktionscharakter von "Geschlecht". Wenn das Sternchen hinter einer Personenbezeichnung (z.B. Jungen*) steht verdeutlicht es, dass hier explizit alle Menschen gemeint sind, die sich mit dieser Bezeichnung identifizieren, durch sie definiert werden und/oder sich sichtbar gemacht sehen. Dadurch wird ausdrücklich darauf aufmerksam gemacht, dass sich unter der Bezeichnung verschiedene, vielfältige Positionierungen sammeln können. Gleichzeitig dient das Sternchen als Platzhalter um Raum für verschiedene geschlechtliche (und sexuelle) Verortungen zu lassen.