Antifeminismus begegnen - Demokratie stärken

Das Projekt Antifeminismus begegnen – Demokratie stärken (2022-2024) fokussierte sich auf antifeministische Diskurse und Interventionen in Deutschland (und Europa). Antifeminismus wurde machtkritisch hinterfragt, mit Blick auf die Verbindungen zu Rechtsextremismus, Rassismus, Antisemitismus, Neoliberalismus und anderen Ungleichheitsverhältnissen. Im Rahmen des Projektes schafften wir Bildungsangebote, um zivilgesellschaftliche Akteur*innen, Multiplikator*innen und Institutionen gegen Angriffe von antifeministischen Akteur*innen zu stärken. Die Bildungsangebote umfassten Wissensvermittlung zu Antifeminismus, Austausch und Stärkung sowie die Erprobung von Handlungsmöglichkeiten. Zudem veröffentlichten wir im Jahr 2023 die Broschüre: „Pädagogische Handreichung: Zwischen Sensibilisierung und Handlung in der Bildungsarbeit zu Antifeminismus“ und führten im Jahr 2024 eine Train-the-Trainer-Reihe durch, die Interessierte dazu befähigte, selbst Bildung im Themenfeld Antifeminismus anzubieten.
Antifeminismus begegnen – Demokratie stärken war ein Verbundprojekt zwischen dem Gunda-Werner-Institut der Heinrich-Böll-Stiftung, der Amadeu Antonio Stiftung und Dissens - Institut für Bildung und Forschung e.V.
Mitarbeiter*innen: Bernard Könnecke, Sarah Klemm, Ulla Wittenzellner, Laura Sasse, Maiken Schiele
Das Projekt wurde im Bundesprogramm Demokratie leben! des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.
LOOK WIDE Ein Projekt zur (Weiter-)Qualifizierung von Beratungsarbeit in der Unterstützung von LSBTIQA+-Personen nach erfahrener Gewalt
Mit dem Projekt LOOK WIDE wollten wir zur Verbesserung der Unterstützungslandschaft für Personen aus dem LSBTIQA+-Spektrum (lesbisch, schwul, bi, trans, inter, queer, asexuell) beitragen - insbesondere nach geschlechtsbasierter Gewalt. Um die Unterstützung von LSBTIAQ+-Personen zu verbessern, wurden in fünf EU-Ländern parallel die bestehenden Angebote für LSBTIAQ+-Personen im Gewaltfall gesichtet und "Inspirierende Praxis"-Beispiele identifiziert. Ebenso wurde in den Fokus genommen, was LSBTIAQ+-Personen nach erfahrener Gewalt als hilfreich und unterstützend erfahren. Hierzu wurden Interviews geführt, deren Ergebnisse in die Entwicklung von Sensibilisierungsveranstaltungen, Fortbildungsangeboten und Handreichungen für soziale Träger flossen. Zu Wort kommen LSBTIAQ+-Personen, die Gewalt erfahren haben, wie auch Personen, die in Einrichtungen arbeiten, die sich auf Gewalt, LSBTIAQ+-Lebensweisen und_oder beides spezialisiert haben. Der verwendete Gewaltbegriff schließt strukturelle Gewalt ebenso mit ein wie interpersonelle Gewalt. Dies bedeutet, das strukturelle Gewaltformen wie die Zweigeschlechterordnung als Gesellschaftsstruktur und Diskriminierung ebenso adressiert werden, wie z.B. sexualisierte Gewalt oder Partner*innenschaftsgewalt auf körperlicher oder psychischer Ebene etc.
Gemeinsam mit den Partnerorganisationen aus Spanien (Katalonien), Griechenland, Belgien und Italien wurde auf die nicht-flächendeckende Versorgung von LSBTIAQ-Personen aufmerksam gemacht - auch mit dem Ziel, politische Lobbyarbeit zu betreiben, die u.a. zu einer besseren (flächendeckenderen) Versorgung oder einer besseren Finanzierung dieser führen soll.
Geschlechterreflektiertes Empowerment von Jugendlichen und Prävention von geschlechtsbezogener Gewalt

Das Projekt EQUI-X wurde in fünf europäischen Ländern (Deutschland, Spanien, Portugal, Belgien, Kroatien) durchgeführt und leistete einen Beitrag zur Prävention von geschlechtsspezifischer Gewalt. Als Ansatz dienten im Programm H|M, von Promundo in Brasilien entwickelte Methoden der Gewaltprävention wie auch deren Adaptionen aus Kroatien und den USA. Inhalt dieser Programme sind Workshopreihen für Jugendliche, die sich mit Geschlecht und Geschlechterrollen und deren Auswirkungen auf das eigene Verhalten beschäftigen. Thematisiert werden u.a. geschlechtsspezifisches Rollenverhalten, Verhalten in Konflikt- und Gewaltsituationen, Verhalten in (Paar-)Beziehungen oder als mögliches künftiges Elternteil sowie das eigene Gesundheitsverhalten. Ziel ist es, die Jugendlichen darin zu stärken, gesunde und verantwortliche Entscheidungen zu treffen - auch über die explizit angesprochenen Themengebiete hinaus. Die aktuellste Veröffentlichung zu EQUI-X ist hier zu finden.
Rassistische Instrumentalisierungen geschlechterpolitischer Fragen im Kontext migrationsgesellschaftlicher Verhältnisse (2016)

Dieses Praxisprojekt versucht, der derzeit von rechtspopulistischen und extrem rechten Akteur_innen erfolgreich geführten Verknüpfung von Geschlechter- und Migrationspolitiken, von Sexismus und Rassismus entgegenzuwirken. Durch Vernetzung, Diskussion und daraus entwickelten Bildungsangeboten werden unter Einbezug analytischer Perspektiven aus der Sicht politisch handelnder Betroffener und anderer Expert_innen/Akteur_innen Handlungsmöglichkeiten, Interventionen und Bildungsformate entwickelt, um den (extrem) rechten Entwicklungen auf geschlechter- wie auf migrationspolitischer Ebene in konkreter Weise wirksam begegnen zu können. Das Projekt wird im Rahmen des Programms zu „Flucht und Asyl“ der Bundeszentrale für politische Bildung gefördert.
Implementation Guidelines for Intersectional Peer Violence Prevention

'IGIV - Implementation Guidelines for Intersectional Peer Violence Prevention' wurde als multilaterales Grundtvig-Projekt im Rahmen der EU-Programme zur Förderung des Lebenslangen Lernens gefördert und von Dissens koordiniert. Es richtete sich an Pädagog*innen in der Sozial- und Bildungsarbeit.
IGIV verfolgte die Entwicklung einer intersektional erweiterten Bildungs- und Sozialarbeit. Das Projekt beschäftigte sich damit, wie unter dem Vorzeichen gesellschaftlicher Heterogenität individuelle Förderung gestärkt werden kann und zugleich gesellschaftliche Ausgrenzungen anhand verschiedener Dominanzverhältnisse wie zum Beispiel Rassismen, Geschlechterverhältnisse und Armuts- und Reichtumsverhältnisse abgebaut werden können. In IGIV wurde nicht nur die Förderung nach Vielfalt zum pädagogischen Thema, sondern auch die kritische Thematisierung von Dominanzstrukturen.
Es wurden Kriterien und Leitlinien zur Implementierung intersektionaler Aspekte in die Sozial- und Bildungsarbeit sowie entsprechende Werkzeuge und Methoden entwickelt, die in einem in einem Handbuch veröffentlicht sind.
ISGP - Intersektionale Gewaltprävention

Intersektionale Gewaltprävention war ein von Aktion Mensch gefördertes Modellprojekt, in dem wir eine Qualifizierung für pädagogische Fachkräfte der sozialen Arbeit mit Jugendlichen entwickelt haben. Wir haben mit den Kolleg*innen Fachtage zu Dominanz-, Herrschafts- und Diskriminierungsverhältnissen durchgeführt, um auf der Grundlage dessen gemeinsam eine Übertragung der theoretisch-fachlichen Diskussionen auf Fragen der alltäglichen Arbeit zu entwickeln, pädagogische Schlüsse zu ziehen, Interventionen zu erproben, diese zu reflektieren und auszuwerten. Dadurch sind intersektionale praxisnahe Ansätze entstanden.
Peer Think: intersektionale Gewaltprävention mit Peers

„PeerThink“ wurde durch das EU-Programm Daphne finanziert, von Dissens e.V. koordiniert und hatte zum Ziel, eine intersektionelle Gewaltprävention im Jugendbereich zu entwickeln. In dem Projekt wurden Kriterien für eine integrierte Berücksichtigung verschiedener gesellschaftlicher Differenzierungslinien (Gender, Ethnizität, Religion, soziale Schicht u.a.) für eine effektive gewaltpräventive Arbeit entwickelt. Dieser neue Ansatz wurde im Rahmen von PeerThink erprobt und evaluiert. Ein Evaluationsprozess von je einem Good-Practice-Projekt pro Partnerland sicherte die Praxisnähe. Auf dieser Grundlage wurden Zugänge und Methoden erarbeitet. Die Ergebnisse stehen in Form eines Online-Handbuches der Öffentlichkeit zur Verfügung.