EQUI-X: Geschlechterreflektiertes Empowerment von Jugendlichen und Prävention von geschlechtsbezogener Gewalt

 

Projektbeschreibung

Das Projekt EQUI-X wurde in fünf europäischen Ländern (Deutschland, Spanien, Portugal, Belgien, Kroatien) von Januar 2018 bis Dezember 2019 durchgeführt. Es leistete einen Beitrag zur Prävention von geschlechtsbezogener Gewalt. Als Ansatz dienten die im Programm H|M, von Promundo in Brasilien entwickelte Methoden der Gewaltprävention sowie deren Adaptionen aus Kroatien und den USA. Inhalt dieser Programme waren Workshopreihen für Jugendliche, die sich mit Geschlecht und Geschlechterrollen und deren Auswirkungen auf das eigene Verhalten beschäftigten. Thematisiert wurden u.a. vergeschlechtlichtes Rollenverhalten, Verhalten in Konflikt- und Gewaltsituationen, Verhalten in (Paar-) Beziehungen oder als mögliches künftiges Elternteil sowie das eigene Gesundheitsverhalten. Ziele waren zum einen die Jugendlichen darin zu stärken, gesunde und verantwortliche Entscheidungen zu treffen - auch über die explizit angesprochenen Themengebiete hinaus. Zum anderen sollten die Jugendlichen unterstützt werden, einen Geschlechtsausdruck zu finden, der ihnen gerecht wird – auch im Widerspruch zu den starren gesellschaftlich mehrheitsfähigen geschlechtlichen Rollenbildern.
Die Ansätze der Programme H/M wurden auf den europäischen Kontext übertragen und die Methoden anschließend in Bildungsveranstaltungen mit Kindern und Jugendlichen in Institutionen der Jugendhilfe oder in Schulen angewendet. Gleichzeitig wurde auch das Umfeld der Kinder und Jugendlichen mit Hilfe von Fortbildungen zum Thema geschlechtsbezogene Gewalt geschult. Mit dem Projekt EQUI-X wurde so ein innovativer Beitrag zur Erweiterung der Gewaltprävention um die kritische Auseinandersetzung mit Geschlechternormen und die Öffnung hinsichtlich geschlechtlicher und sexueller Vielfalt geleistet, der die Reproduktion von Geschlechterstereotypen vermeidet und die Handlungsfähigkeit von Jugendlichen aller Geschlechter gestärkt hat.

 

Zielgruppen

Das Projekt adressierte Mädchen*/junge Frauen* und Jungen*/junge Männer* (im Alter zwi-schen 12 und 17 Jahren) in verschiedenen pädagogischen Einrichtungen (Schulen, Jugendzentren, betreutes Wohnen etc.), pädagogische Fachkräfte und Betreuungspersonen, nationale und europäische Politiker*innen und Gleichstellungsbeauftragte sowie Akademiker*innen und NGO’s, die sich mit Geschlechterfragen auseinandersetzen.

 

Ergebnisse des Projektes

 

 

Angebote

 

Kurse für Jugendliche

Mehrstündige bis mehrtägige Kurse für Jugendliche, die sich mit Geschlecht und Geschlechterrollen und deren Auswirkungen auf das eigene Verhalten beschäftigen. Der Fokus wird hierbei auf der geschlechtlichen Dimension von Gewalt liegen – Themen sind hierbei Gewalt, wie sie unter Jugendlichen vorkommen kann, aber auch Gewalt, die in Paarbeziehungen geschehen kann. Behandelt werden hier die Vorstellungen von dem eigenen Verhalten in Paarbeziehungen oder als mögliches künftiges Elternteil sowie auch verantwortungsvoller Umgang mit der eigenen Gesundheit (beispielsweise in Bezug auf Alkohol und andere Alltagsdrogen).

 

Fortbildungen für Pädagogische Fachkräfte

Die Fortbildungen vermitteln Hintergrundwissen, den pädagogigschen Ansatzes sowie die Methodik von EQUI-X zur Prävention von geschlechtsbezogener Gewalt. Dabei sind das Ausmaß von geschlechtsbezogener Gewalt gegen Frauen* sowie Männer* und die Fragen danach, welche Rolle hier Männlichkeit*, Sexismen, Homo- und Transfeindlichkeit spielen, im Fokus. Die Fortbildungen können flexible nach den Bedürfenissen der Fachkräfte angepasst werden.

 

Anfragen und Kontakt: Dr. Daniel Holtermann

Projektmitarbeitende:

Dr. Daniel Holtermann, Gabriel_Nox Koenig, Jana Haskamp

Finanzierung:

Finanzierung durch das Rights, Equality und Citizenship (REC) Programm der Europäischen Union.

Kofinanzierung durch die Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie.

Das Gender-Sternchen (*) dient als Verweis auf den Konstruktionscharakter von "Geschlecht". Wenn das Sternchen hinter einer Personenbezeichnung (z.B. Jungen*) steht verdeutlicht es, dass hier explizit alle Menschen gemeint sind, die sich mit dieser Bezeichnung identifizieren, durch sie definiert werden und/oder sich sichtbar gemacht sehen. Dadurch wird ausdrücklich darauf aufmerksam gemacht, dass sich unter der Bezeichnung verschiedene, vielfältige Positionierungen sammeln können. Gleichzeitig dient das Sternchen als Platzhalter um Raum für verschiedene geschlechtliche (und sexuelle) Verortungen zu lassen.