Aktuelle Projekte

Antifeminismus begegnen - Demokratie stärken

Das Projekt Antifeminismus begegnen fokussiert antifeministische Diskurse und Interventionen in Deutschland (und Europa). Antifeminismus soll machtkritisch hinterfragt werden, mit Blick auf die Verbindungen zu Rechtsextremismus, Rassismus, Antisemitismus, Neoliberalismus und anderen Ungleichheitsverhältnissen. Im Rahmen des Projektes schaffen wir Bildungsangebote, um zivilgesellschaftliche Akteur*innen, Multiplikator*innen und Institutionen gegen Angriffe von antifeministischen Akteur*innen zu stärken. Die Bildungsangebote umfassen Wissensvermittlung zu Antifeminismus, Austausch und Stärkung sowie die Erprobung von Handlungsmöglichkeiten.

Antifeminismus begegnen – Demokratie stärken ist ein Verbundprojekt zwischen dem Gunda-Werner-Institut der Heinrich-Böll-Stiftung, der Amadeu Antonio Stiftung und Dissens - Institut für Bildung und Forschung e.V.


Projektleitung: Bernard Könnecke
Projektmitarbeitende: Laura Sasse, Sarah Klemm, Ulla Wittenzellner

Projektlaufzeit: 01/2022 - 12/2024

Das Projekt wird gefördert im Bundesprogramm Demokratie leben! des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

 

Schnittstelle Geschlecht - Geschlechterreflektierte Bildung als Prävention von Sexismus, Vielfaltsfeindlichkeit und Rechtsextremismus

In den letzten Jahren werden antifeministische, sexistische, homo-, inter*- und trans*feindliche Positionen von religiös-fundamentalistischen, rechtspopulistischen und rechtsextremen Akteur_innen verstärkt in Debatten eingebracht. Unter Kampfbegriffen wie ‚Genderideologie‘ und ‚Genderwahn‘ wird gegen sexuelle und geschlechtliche Vielfalt, Gleichstellungsbemühungen und bereits existente Errungenschaften (beispielsweise die ‚Ehe für Alle‘ oder Straffreiheit bei Schwangerschaftsabbrüchen) mobil gemacht. Themen um Geschlecht, Sexualität und Familie fungieren dabei als Schnittstelle zwischen dem gesellschaftlichen Mainstream und extrem rechten Ideologien, die längst Eingang in gegenwärtige Alltagsdiskurse gefunden haben. Nichtsdestotrotz bleiben Geschlecht und Geschlechterverhältnisse in der politischen, pädagogischen und gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus, Rechtspopulismus und (Primär- und Sekundär-)Prävention weiterhin unterbeleuchtet. Ebenfalls unterbeleuchtet ist bislang die Bedeutung Sozialer Medien und digitaler Welten in diesem Zusammenhang.

Vor diesem Hintergrund sollen im Rahmen des Projekts SchniG die von Dissens - Institut für Bildung und Forschung e.V. in den letzten Jahren erarbeiteten Ansätze und Bildungsformate zu geschlechterreflektierter Rechtsextremismus-/Neonazismusprävention, zum Lernen zu (Anti)Diskriminierung, zu Bestärkung und Empowerment und zur Intervention in digitale Räume fortgeführt und unter Berücksichtigung der beschriebenen aktuellen Problemlagen weiterentwickelt werden. Das Projekt bietet u.a. Bildungsformate zu den genannten Themenfeldern, Unterstützung und Empowerment im Umgang mit gleichstellungs- und vielfaltsfeindlichen Angriffen sowie diverse Online-Angebote.


Projektleitung: Bernard Könnecke

Mitarbeiterinnen: Sarah Klemm und Ulla Wittenzellner

Projektlaufzeit: 04/2020 - 12/2023 (Verlängerung beabsichtigt)

Das Projekt wird gefördert von der Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung im Rahmen des Landesprogramms gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus.

ForuM – Forschung zur Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt und anderen Missbrauchsformen in der evangelischen Kirche und Diakonie in Deutschland

Dissens beteiligt sich im Forschungsverbund “ForuM – Forschung zur Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt und anderen Missbrauchsformen in der evangelischen Kirche und Diakonie in Deutschland”. Ziel des Forschungsverbundes ist eine Gesamtanalyse evangelischer Strukturen und systemischer Bedingungen, die sexualisierte Gewalt begünstigen und ihre Aufarbeitung erschweren. Damit soll eine empirische Basis für weitere Aufarbeitungsschritte entstehen. Der Forschungsverbund hat im Dezember 2020 die Arbeit aufgenommen. Ergebnisse der Studie sollen im Herbst 2023 vorliegen. Die Studie besteht aus fünf Teilstudien, von denen eine zum Thema “Perspektiven Betroffener“ im IPP München angesiedelt ist und in Kooperation mit Dissens - Institut für Bildung und Forschung e.V. durchgeführt wird.


Aufarbeitung sexualisierter Gewalt im Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder e.V. (BdP)

Der Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder e.V. (BdP) ist ein bundesweit tätiger Träger der Jugendhilfe und Jugendverband und existiert seit 1976 durch Fusion zweier Vorläuferverbände. Die seit 2011 intern begonnene Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt im BdP durch den Arbeitskreis „Schatten der Jugendbewegung“ und die Bildungsstätte Burg Ludwigstein wurde jetzt an das Münchner Institut für Praxisforschung und Projektberatung (IPP) als externes wissenschaftliches Institut übergeben. Dissens – Institut für Bildung und Forschung e.V. beteiligt sich als Kooperationspartner des IPP an der Aufarbeitung sexualisierter Gewalt im BdP. Das Projekt hat im Mai 2021 begonnen, Ergebnisse werden im Jahr 2023 veröffentlicht.


Aufarbeitung sexualisierter Gewalt im Bistum Essen von 1958 bis heute

Im Bistum Essen haben sich als Konsequenz aus der MHG-Studie verschiedene Projektgruppen zur Aufdeckung, Aufarbeitung und Prävention von sexuellem Missbrauch und sexualisierter Gewalt gegründet, die einen breiten Blick auf das Themenfeld ermöglichen. Zu den Vorhaben in diesem Zusammenhang gehört auch eine historische und systematische Aufarbeitung des Umgangs mit sexualisierter Gewalt im Bistum Essen vom Gründungsjahr 1958 bis heute. In dieser Studie stehen die Strukturen und Personen im Mittelpunkt, die sexualisierte Gewalt begünstigt oder deren Aufdeckung verhindert haben. Dazu werden auf der Grundlage von Aktenstudien Tiefenanalysen von ausgewählten Fällen sexualisierter Gewalt und Grenzverletzungen durch Kleriker oder andere Mitarbeiter*innen des Bistums Essen gegenüber Minderjährigen durchgeführt.

In der modulhaft aufgebauten Untersuchung steht die Perspektive der Betroffenen im Vordergrund. Durchgeführt werden multiperspektivische Fallanalysen, die in exemplarischer Weise Risikokonstellationen aufdecken und somit Einsichten in unterschiedliche Dynamiken gewähren, die sich um die Ausübung sexualisierter Gewalt innerhalb des Bistums Essen gruppierten und möglicherweise noch gruppieren.


CarMiA - Caring Masculinities in Action. Förderung von gewaltfreien Männlichkeiten bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen

Das Projekt „CarMiA - Caring Masculinities in Action“ zielt darauf junge Menschen zu fördern nicht-gewalttätiges Handeln positiv in ihren Alltag und ihre Identität integrieren. Es fragt danach, inwiefern fürsorgliche Praktiken gegenüber sich selbst und anderen positive praktische Effekte zur Reduktion von gewalttätigem Handeln von Jungen* und Männern* zeitigen können. Gleichzeitig soll ein Beitrag geleistet werden gängige, gewalttätiges Handeln begünstigende Männlichkeitskonstruktionen zu verändern und dadurch geschlechtsbezogene Gewalt (GBV) zu reduzieren. Gemeinsam mit europäischen Partnern werden Fortbildungen für Fachkräfte, Trainings für Jugendliche und pädagogische Materialien entwickelt sowie Jugendliche bei Peer-to-peer-Trainings begleitet.


Projektmitarbeiter*innen:  Bernard Könnecke, Till Dahlmüller

Laufzeit: 01.03.2022 - 29.02.2024

Gefördert durch die Europäische Kommission, DG Justice and Consumers, Programm "Citizens, Equality, Rights and Values" (CERV)

Das Gender-Sternchen (*) dient als Verweis auf den Konstruktionscharakter von "Geschlecht". Wenn das Sternchen hinter einer Personenbezeichnung (z.B. Jungen*) steht verdeutlicht es, dass hier explizit alle Menschen gemeint sind, die sich mit dieser Bezeichnung identifizieren, durch sie definiert werden und/oder sich sichtbar gemacht sehen. Dadurch wird ausdrücklich darauf aufmerksam gemacht, dass sich unter der Bezeichnung verschiedene, vielfältige Positionierungen sammeln können. Gleichzeitig dient das Sternchen als Platzhalter um Raum für verschiedene geschlechtliche (und sexuelle) Verortungen zu lassen.