Wissenschaftliche Aufarbeitung zum Umgang mit sexualisierter Gewalt in der GEW von 1950 bis heute

Dissens widmet sich in dem Kooperationsprojekt mit dem Institut für Praxisforschung und Projektberatung München (IPP) der wissenschaftlichen Aufarbeitung zum Umgang mit sexualisierter Gewalt in der GEW von 1950 bis Heute. Das Projekt verfolgt zwei Hauptfragestelllungen, zum einen inwieweit in Teilen der GEW Pädosexuelle Diskursstrategien geduldet oder unterstützt wurden, zum anderen ob Betroffene, denen sexualisierte Gewalt in Einflussfeldern der GEW widerfuhr, durch diese Unterstützung bekamen oder diese eher Täter*innen zuteilwurde. Das Kooperationsprojekt hat im März 2023 seine Arbeit aufgenommen. Ergebnisse sollen im Sommer 2025 vorliegen.
Wissenschaftliche Aufarbeitung sexualisierter Gewalt im Verband christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP) seit 1973

Wissenschaftliche Aufarbeitung sexualisierter Gewalt im Verband christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP) seit 1973
Die externe wissenschaftliche Aufarbeitung von Fällen sexualisierter Gewalt im Verband christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP) realisiert Dissens – Institut für Bildung und Forschung e.V. gemeinsam mit dem Institut für Praxisforschung und Projektberatung (IPP) in München. Ziel ist neben der Beschreibung von Art und Ausmaß sexualisierter Gewalt im VCP auch ein vertieftes Verständnis der spezifischen Bedingungen in diesem konfessionellen Jugendverband, die sexualisierte Gewalt ermöglicht und Aufdeckung verhindert haben. Aus der Analyse sollen zudem wichtige Impulse für die Prävention sexualisierter Gewalt im VCP hervorgehen. Das Projekt hat im Dezember 2023 begonnen. Ergebnisse werden Ende 2025 veröffentlicht.
BeBoys* Reinickendorf

Ziel ist der Aufbau und die Unterstützung von Strukturen und Angeboten der geschlechterreflektierten Jungen*arbeit im Bezirk. Neben der Koordination der bezirklichen AG Jungen* und der Durchführung von Fortbildungen für Fachkräfte werden gemeinsam mit Fachkräften Angebote und Projekte entwickelt, die in der Praxis in den Institutionen durchgeführt werden und nachhaltig Bestand haben können. Dies fokussiert sich zunächst auf den Bereich der offenen Jugendarbeit, ist jedoch je nach Bedarfen im Bezirk im Laufe des Projekts erweiterbar.
Schnittstelle Geschlecht - Geschlechterreflektierte Bildung als Prävention von Sexismus, Vielfaltsfeindlichkeit und Rechtsextremismus

In den letzten Jahren werden antifeministische, sexistische, homo-, inter*- und trans*feindliche Positionen von religiös-fundamentalistischen, rechtspopulistischen und rechtsextremen Akteur_innen verstärkt in Debatten eingebracht. Unter Kampfbegriffen wie ‚Genderideologie‘ und ‚Genderwahn‘ wird gegen sexuelle und geschlechtliche Vielfalt, Gleichstellungsbemühungen und bereits existente Errungenschaften (beispielsweise die ‚Ehe für Alle‘ oder Straffreiheit bei Schwangerschaftsabbrüchen) mobil gemacht. Themen um Geschlecht, Sexualität und Familie fungieren dabei als Schnittstelle zwischen dem gesellschaftlichen Mainstream und extrem rechten Ideologien, die längst Eingang in gegenwärtige Alltagsdiskurse gefunden haben. Nichtsdestotrotz bleiben Geschlecht und Geschlechterverhältnisse in der politischen, pädagogischen und gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus, Rechtspopulismus und (Primär- und Sekundär-)Prävention weiterhin unterbeleuchtet. Ebenfalls unterbeleuchtet ist bislang die Bedeutung Sozialer Medien und digitaler Welten in diesem Zusammenhang.
Vor diesem Hintergrund sollen im Rahmen des Projekts SchniG die von Dissens - Institut für Bildung und Forschung e.V. in den letzten Jahren erarbeiteten Ansätze und Bildungsformate zu geschlechterreflektierter Rechtsextremismus-/Neonazismusprävention, zum Lernen zu (Anti)Diskriminierung, zu Bestärkung und Empowerment und zur Intervention in digitale Räume fortgeführt und unter Berücksichtigung der beschriebenen aktuellen Problemlagen weiterentwickelt werden. Das Projekt bietet u.a. Bildungsformate zu den genannten Themenfeldern, Unterstützung und Empowerment im Umgang mit gleichstellungs- und vielfaltsfeindlichen Angriffen sowie diverse Online-Angebote.
Die Mannosphäre und Männlichkeitsangebote der extremen Rechten

Im Rahmen des Forschungsverbunds „GERDEA -Wechselwirkungen zwischen gesellschaftlichen Geschlechterverhältnissen und der zeitgenössischen extremen Rechten. Dynamiken – Effekte – Ambivalenzen“ werden Männlichkeitsangebote innerhalb extrem rechter Geschlechter- und Sexualpolitiken und der Mannosphäre als Hinwendungsmilieu zur extremen Rechten untersucht. Der Forschung liegt die These zugrunde, dass Männlichkeitsangebote in besonderer Weise als „Brückendiskurs“ zur Herstellung einer Bedrohungsallianz der extremen Rechten und Teilen der „bürgerlichen Mitte“ dienen. In einem ersten Schritt wird anhand einer Medienanalyse herausgearbeitet, wie extrem rechte Akteur*innen Sexual- und Geschlechterpolitiken diskursiv rahmen und welche Männlichkeitsangebote darin formuliert werden. In einem zweiten Forschungsschritt wird die Mannosphäre als antifeministische, misogyne und transfeindliche On- und Offline-Sphäre in den Blick genommen. Zur Mannosphäre zählen wir u.a. Maskulisten, Pick-Up-Artist und Incels. Es wird der Frage nachgegangen, inwiefern sich extrem rechte sexual- und geschlechterpolitische Angebote bei Akteuren der Mannosphäre als handlungspraktische Orientierungen wiederfinden. So stellt sich die Frage, inwiefern die Mannosphäre als Hinwendungsmilieu der extremen Rechten fungiert.
Zum Forschungsverbund gehören neben Dissens – Institut für Bildung und Forschung e.V. das Kompetenzzentrum Soziale Interventionsforschung der Frankfurt University of Applied Sciences (Verbundskoordination), die Philipps-Universität Marburg sowie das Institut für Politikwissenschaft der Justus-Liebig-Universität Gießen.
Wissenschaftliche Aufarbeitung sexualisierter Gewalt und Misshandlung im ehemaligen Kinderheim St. Josef in Ramsau der Ordensgemeinschaft von Franziskanerinnen von Au am Inn

Die Studie zielt auf die wissenschaftliche Aufarbeitung von Fällen sexualisierter Gewalt und Misshandlung im ehemaligen Kinderheim St. Josef in Ramsau der Ordensgemeinschaft von Franziskanerinnen von Au am Inn und auf die Anerkennung des Unrechts und Leids, das Betroffenen im Kontext des katholischen Frauenordens angetan wurde. Es wird Wissen über Art, Ausmaß und Häufigkeit sexualisierter Gewalt und Misshandlung, über Tatkontexte und Tatkonstellationen, über die Anzahl der Betroffenen und Täter*innen sowie über die Tatfolgen für Betroffene generiert und es werden die historischen und institutionellen Bedingungen sowie die Risikokonstellationen des katholischen Frauenordens untersucht, die sexualisierte Gewalt und Misshandlung ermöglicht und die Aufdeckung verhindert haben. Nicht zuletzt werden Erkenntnisse über missbrauchsbegünstigende und missbrauchserleichternde Strukturen und Haltungen gewonnen, um diese, soweit noch nicht geschehen, dauerhaft zu verändern. Das Projekt hat im Dezember 2024 begonnen. Ergebnisse werden Anfang 2026 veröffentlicht.
Wissenschaftliche Aufarbeitung sexualisierter Gewalt und Misshandlung im Verantwortungsbereich der Ordensgemeinschaft der Benediktiner in Kornelimünster

Die Studie arbeitet Fälle von sexualisierter Gewalt und Misshandlung im Verantwortungsbereich der Ordensgemeinschaft der Benediktiner in Kornelimünster wissenschaftlich auf und zielt auf die Anerkennung des Unrechts, das Betroffene erfahren haben. Ein Schwerpunkt der Studie liegt dabei auf der von 1948 bis 1988 von der Ordensgemeinschaft in Kornelimünster betriebenen Realschule St. Benedikt mit angeschlossenem Internat. Untersucht werden die Art, das Ausmaß und die Häufigkeit von sexualisierter Gewalt und Misshandlung, welche Folgen die Gewalt für die Betroffenen hatte und inwiefern ein weltanschaulicher Hintergrund bei den Taten eine Rolle spielte. Weiterhin untersucht die Studie auch die historischen und institutionellen Bedingungen und beleuchtet die Fragen, ob bestimmte Strukturen oder Haltungen innerhalb der Ordensgemeinschaft die Gewalt oder bestimmte Tatkonstellationen begünstigt und eine Aufdeckung verhindert haben. Das Projekt hat im März 2025 begonnen, die Ergebnisse werden voraussichtlich Ende 2026 veröffentlicht.
Geschäftsstelle der Berliner Jury gegen diskriminierende und sexistische Werbung

Die „Berliner Jury gegen diskriminierende und sexistische Werbung“ nimmt Beschwerden aus der Berliner Bevölkerung entgegen und prüft, ob die entsprechende Werbung als diskriminierend – bezogen auf verschiedenste Diskriminierungsformen – bzw. sexistisch zu bewerten ist. Ihre Interventionsmöglichkeiten bestehen vor allem in Sensibilisierungsmaßnahmen sowie in der direkten Ansprache verantwortlicher Werbefirmen.
Die Jury ist ehrenamtlich und unabhängig mit Fachleuten aus unterschiedlichen Handlungsfeldern der Gleichstellungs- und Antidiskriminierungsarbeit besetzt, die von der Leitung der für Antidiskriminierung zuständigen Senatsverwaltung berufen werden.
Die Arbeit der Jury wird durch eine Geschäftsstelle unterstützt. Diese Geschäftsstelle ist seit September 2024 als Zuwendungsprojekt bei Dissens angesiedelt, gefördert von der Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung│Landesstelle für Gleichbehandlung – gegen Diskriminierung (LADS).