BeBoys* Reinickendorf - Angebote für Jungen* geschlechtsreflektiert erweitern

Für Jungen* und männliche Jugendliche werden regelmäßig fehlende Auseinandersetzungsräume für den Umgang mit geschlechtsbezogenen Anforderungen, Jungen*- und Männer*rollen, Geschlechtergleichstellung, Emotionen, erlebter und ausgeübter Gewalt, Familien- und Berufsvorstellungen und vielen anderen Lebensbereichen konstatiert. Dies kommt zusammen mit ohnehin beschränkten Möglichkeiten, Freizeit nach eigenen Vorstellungen und frei von Konsumzwang in einem begleitenden Umfeld zu gestalten.

Die hier skizzierte Erweiterung geschlechterreflektierter Angebote für männliche Jugendliche in Reinickendorf soll in Kombination mit der Verbesserung der Vernetzung und Qualifizierung von Fachkräften dazu beitragen, männlichen Jugendlichen mehr und geeignetere Räume für die Auseinandersetzung mit den genannten Themen anbieten zu können. 

Dies wird nach einer durchgeführten Bedarfsanalyse durch gleichzeitig stattfindende unterschiedliche Herangehensweisen umgesetzt. Die geplanten Maßnahmen hierzu umfassen u.a.:

- Umsetzung von Angeboten geschlechterreflektierter Jungen*arbeit in mehreren JFE 

- Angebot von Fortbildungen für Fachkräfte 

- Unterstützung der Vernetzung und Qualifizierung zu geschlechterreflektierter Jungen*arbeit im Bezirk Reinickendorf. 

Damit sollen durch praktische Angebote für männliche Jugendliche und die Qualifizierung der sie begleitenden Fachkräfte die Rahmenbedingungen für produktive Handlungs- und Reflexionsräume für männliche Jugendliche verbessert werden. Durch die Qualifizierung von Fachkräften sollen außerdem Wirkungen über den Projektzeitraum angestoßen werden, die nachhaltig im Bezirk wirksam werden können

Mitarbeitende:

David Gelhaar, Lino Köhler, Bernard Könnecke

 

Aktuelle Ausschreibung: Jungen*arbeit zwischen Entlastung, Beziehung und Begrenzung. Eine 8-tägige Fortbildungsreihe zu pädagogischer Arbeit in freiwilligen Kontexten

Jungen* haben Macht in unserer männlich dominierten Gesellschaft. Gleichzeitig erleben viele Jungen* Machtlosigkeit und Kontrollverlust in ihrem Alltag. Wie gehen wir mit diesen großen Gegensätzen in der pädagogischen Arbeit um? Wie können wir Jungen gleichzeitig unterstützen und begrenzen?  Wie können wir Jungen* in freiwilligen Kontexten motivieren, sich auf pädagogische Arbeit einzulassen, ohne starre Geschlechterbilder zu reproduzieren? Und wie lassen sich diese Bilder infrage stellen und wie können wir bei Gewalt und Grenzüberschreitungen intervenieren, ohne dass Jungen* sich abwenden und den Raum verlassen? 

Diesen Fragen wollen wir uns in der Fortbildungsreihe widmen. Neben der Vermittlung theoretischer Grundlagen wollen wir auf verschiedene Themen der Jungen*arbeit blicken und die eigene Arbeit reflektieren. Außerdem sollen an freiwillige Kontexte angepasste Methodiken vermittelt und zielgruppenspezifische Methodenentwicklung geübt werden. 

Die Fortbildungsreihe richtet sich an Fachkräfte der sozialen Arbeit in Reinickendorf, die vorwiegend in freiwilligen Kontexten mit Jungen* arbeiten (z.B. offene Jugendarbeit, Straßensozialarbeit) und startet am 12. Mai. Willkommen sind jedoch auch alle weiteren Fachkräfte, die sich für das Thema interessieren. Vorerfahrungen im Bereich der geschlechterreflektierten Jungen*arbeit sind nicht notwendig. 

Termine:
1. Block: 12.-13. Mai 2025, 09.00 – 17.00 Uhr
2. Block: 14.-15. Juli 2025, 10.00 – 17.00 Uhr
3. Block: 15.-16. September 2025, 10.00 – 17.00 Uhr
4. Block: 10.-11. November 2025, 10.00 – 17.00 Uhr

Anmeldung bis zum 10. April unter beboys-fortbildung@dissens.de

Weitere Informationen zur Fortbildungsreihe und zur Anmeldung finden sich hier.

Das Gender-Sternchen (*) dient als Verweis auf den Konstruktionscharakter von "Geschlecht". Wenn das Sternchen hinter einer Personenbezeichnung (z.B. Jungen*) steht verdeutlicht es, dass hier explizit alle Menschen gemeint sind, die sich mit dieser Bezeichnung identifizieren, durch sie definiert werden und/oder sich sichtbar gemacht sehen. Dadurch wird ausdrücklich darauf aufmerksam gemacht, dass sich unter der Bezeichnung verschiedene, vielfältige Positionierungen sammeln können. Gleichzeitig dient das Sternchen als Platzhalter um Raum für verschiedene geschlechtliche (und sexuelle) Verortungen zu lassen.