CarMiA - Caring Masculinities in Action

Förderung von gewaltfreien Männlichkeiten bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen

Das Projekt „CarMiA - Caring Masculinities in Action“ zielt darauf junge Menschen zu fördern nicht-gewalttätiges Handeln positiv in ihren Alltag und ihre Identität integrieren. Es fragt danach, inwiefern fürsorgliche Praktiken gegenüber sich selbst und anderen positive praktische Effekte zur Reduktion von gewalttätigem Handeln von Jungen* und Männern* zeitigen können. Gleichzeitig soll ein Beitrag geleistet werden gängige, gewalttätiges Handeln begünstigende Männlichkeitskonstruktionen zu verändern und dadurch geschlechtsbezogene Gewalt (GBV) zu reduzieren. Gemeinsam mit europäischen Partnern werden Fortbildungen für Fachkräfte, Trainings für Jugendliche und pädagogische Materialien entwickelt sowie Jugendliche bei Peer-to-peer-Trainings begleitet.

Durchsetzungsfähigkeit, Souveränität, körperliche Stärke, Unterdrückung und Abwertung von Verletzlichkeit und Emotionalität als weiterhin dominante Männlichkeitsanforderungen legen Jungen* und Männern* auch gewaltförmige Handlungsweisen nahe. Meist sind junge männliche* Erwachsene zudem unempfänglicher für die eigene, sowie die Verletzlichkeit anderer. Das Projekt CarMiA setzt hier an und möchte Geschlechterbilder, Selbstverhältnisse und Handlungsspielräume junger Männer* erweitern. Dazu gehört unter anderem die Sensibilisierung für eigenes Gewalterleben sowie das Gewalterleben anderer (v.a. Frauen*, Trans* und Inter*personen), oder die Entwicklung positiver, erstrebenswerter Handlungsweisen und Rollenbilder an Stelle von gewalt-integrierenden Männlichkeiten. Durch die Fortbildung von pädagogischen Fachkräften und jungen Menschen (Peer Educators) und die Begleitung der Durchführung von Workshops durch letztere in pädagogischen Einrichtungen, Verbänden und Jugendinitiativen sowie die Entwicklung von pädagogischen Materialien zu Themen rund um oben genannte Themen will CarMiA Räume schaffen, in denen gewaltfreie und fürsorgliche Aspekte von Männlichkeiten entwickelt, gelernt und angeeignet werden können. Dies soll einen Beitrag zu einer „Kultur der Fürsorglichkeit“ (Culture of Care) leisten und zur Reduzierung geschlechtsbezogener Gewalt beizutragen.

National Report

Im Rahmen des Projektes wurde eine (nicht repräsentative) Bedarfserhebung durchgeführt. Dazu werden Fokusgruppeninterviews mit jungen Menschen, sowie Fachkräften durchgeführt und eine Übersicht zu "Good Practices" zum Thema geschlechtterreflektierender Gewaltprävention mit Fokus auf Männlichkeit(en) erstellt. Der National Report ist hier zu finden.

Projektpartner*innen

Koordination: Istituto degli Innocenti (Florenz, Italien). Partnerorganisationen: Center of Women's Studies and Policies (Sofia, Bulgarien), Dissens - Institut für Bildung und Forschung e.V. (Berlin, Deutschland), Institut für Männer- und Geschlechterforschung im Verein für Männer- und Geschlechterthemen Steiermark (Graz, Österreich), Peace Institute (Ljubljana, Slowenien), Asociación de Hombres por la Igualdad de Género (Andalusien, Spanien).

Projektmitarbeiter*innen:  Bernard Könnecke, Till Dahlmüller

Laufzeit: 01.03.2022 - 29.02.2024

Gefördert durch die Europäische Kommission, DG Justice and Consumers, Programm "Citizens, Equality, Rights and Values" (CERV)

 

Das Gender-Sternchen (*) dient als Verweis auf den Konstruktionscharakter von "Geschlecht". Wenn das Sternchen hinter einer Personenbezeichnung (z.B. Jungen*) steht verdeutlicht es, dass hier explizit alle Menschen gemeint sind, die sich mit dieser Bezeichnung identifizieren, durch sie definiert werden und/oder sich sichtbar gemacht sehen. Dadurch wird ausdrücklich darauf aufmerksam gemacht, dass sich unter der Bezeichnung verschiedene, vielfältige Positionierungen sammeln können. Gleichzeitig dient das Sternchen als Platzhalter um Raum für verschiedene geschlechtliche (und sexuelle) Verortungen zu lassen.