Maskulinistischen Influencern mit Peer-to-Peer-Ansätzen begegnen

Maskulinistische Influencer wie Andrew Tate oder Karl Ess finden besonders bei jungen Männern großen Anklang. Ihr Einfluss auch in Deutschland ist dabei kaum zu unterschätzen. Zwar gibt es derzeit keine Studien, die sich spezifisch auf den deutschsprachigen Raum beziehen, allein in der täglichen Arbeit unseres Trägers Dissens – Institut für Bildung und Forschung e.V., ist der Einfluss dieser maskulinistischen Influencer aber deutlich spürbar. So häufen sich Anfragen von Multiplikator*innen und pädagogischen Fachkräften, wie sie mit den extremen Inhalten und problematischen Verhaltensweisen umgehen sollen, die von den jungen Männern, mit denen sie arbeiten, verbreitet werden. 

Um der zunehmenden Einflussnahme maskulinistischer Influencer entgegenzuwirken und den demokratischen Zusammenhalt der Gesellschaft zu stärken ist Arbeit notwendig, die v.a. Jungen und jungen Männern eine grundlegende kritische Auseinandersetzung mit Männlichkeitsanforderungen ermöglicht, von Anforderungen zu entlasten und die eigene Identität stärkt ohne Rückgriff auf gewaltvolle Geschlechterbilder. Gleichzeitig braucht es eine Sensibilisierung für die Inhalte und (Argumentations-)Strategien maskulinistischer Influencer wie Andrew Tate. Es gilt (vor allen Dingen männliche) Jugendliche in ihrer Abgrenzungs- und Kritikfähigkeit zu stärken und über Perspektivwechsel Empathie für Betroffene von Diskriminierung zu entwickeln. 

Im Modellprojekt entwickelt Dissens in Zusammenarbeit mit fünf jungen Peer-to-Peer-Trainern Pilot-Workshopformate für Multiplikator*innen zur Auseinandersetzung mit sogenannten Manfluencern/sexistischen und antifeministischen Akteuren im digitalen Raum an. Wir geben einen Überblick und eine Einordnung aktueller Tendenzen und bieten Erklärungsansätze für die Wirkungsmacht solcher Influencer und Beliebtheit unter Jungen & jungen Männern. Wir stellen Ansätze vor, die die Seminarteilnehmer*innen befähigt, eine kritische Auseinandersetzung v.a. mit jungen Männern anzuregen.

Die Pilot-Workshops finden am 21. und 22.11.2024 sowie am 28. und 29.11. 2024 in Berlin statt. (Details unter “Termine” auf unserer Homepage).

Projektleitung: Till Dahlmüller
Projektmitarbeit: Lino Köhler

Peer-Trainer: Mikolaj Górny, Ziad Assem, Yuma Rieming, Dario Michel, Noel Özden.

Projektlaufzeit: 01.06.2024 - 31.12.2024

Das Projekt wird gefördert von der Bundeszentrale für Politische Bildung (bpb).

 

 

 

Das Gender-Sternchen (*) dient als Verweis auf den Konstruktionscharakter von "Geschlecht". Wenn das Sternchen hinter einer Personenbezeichnung (z.B. Jungen*) steht verdeutlicht es, dass hier explizit alle Menschen gemeint sind, die sich mit dieser Bezeichnung identifizieren, durch sie definiert werden und/oder sich sichtbar gemacht sehen. Dadurch wird ausdrücklich darauf aufmerksam gemacht, dass sich unter der Bezeichnung verschiedene, vielfältige Positionierungen sammeln können. Gleichzeitig dient das Sternchen als Platzhalter um Raum für verschiedene geschlechtliche (und sexuelle) Verortungen zu lassen.