Nach wie vor sind Jungen* und (junge) Männer* mit Männlichkeitsbildern konfrontiert, die durch Eigenschaften wie Durchsetzungsfähigkeit, Souveränität, (körperliche) Stärke sowie Abwertung von Emotionalität und vermeintlicher Weiblichkeit geprägt sind. Eine Orientierung hieran bedeutet häufig (auch) Druck und Stress für Jungen*, eine Verengung des Spektrums von Interessen/Fähigkeiten/Potenzialen und kann zur Entwicklung von frauen- und homosexualitätsfeindlichen Einstellungen und einer Neigung zu gewaltvollem Handeln führen. Gleichzeitig sind Jungen* vielfältiger als die gesellschaftlich dominanten Bilder von Männlichkeit: Um nicht in eine Defizitorientierung zu verfallen und einen homogenisierenden Blick auf Jungen* zu entwickeln, hilft es, eine Perspektive für die Vielfalt von Männlichkeiten und Junge*sein zu schulen und ihre Ressourcen in den Blick zu nehmen.
In der Fortbildung gehen wir der Frage nach, warum eine geschlechterreflektierende Perspektive in der pädagogischen Arbeit uns hilft, Jungen* wohlwollend-kritisch begleiten und welche Ansätze und Konzepte der Jungen*arbeit uns helfen, in Spannungsfeldern der Praxis zu navigieren. Die Fortbildung stellt ausgehend von der Frage 'Was heißt es, in dieser Gesellschaft als Junge* aufzuwachsen?' verschiedene Ansatzpunkte und Methoden geschlechterflektierender Jungen*arbeit vor. An Hand konkreter Fälle beleuchten wir Praxissituationen aus der Arbeit mit Jungen* und loten pädagogische Handlungsspielräume aus. Über Selbstreflexion hinterfragen wir das eigene (professionelle) Verhältnis zu Männlichkeit(en) und Jungen*.
Das Seminar ist eine Einführungsfortbildung in die Jungen*arbeit.
Anmeldung erfolgt über das SFBB (hier klicken).