Im Rahmen eines unabhängigen Forschungsverbundes führen wir, das IPP München und Dissens e.V. Berlin, gemeinsam mit betroffenen Co-Forschenden eine Studie zu Strukturen und systemischen Bedingungen, die sexualisierte Gewalt in evangelischen Kontexten begünstigen, durch. Der Schwerpunkt unseres Projekts liegt darauf, die Erfahrungen und Sichtweisen von Menschen zu erforschen, die sexualisierte Gewalt und damit zusammenhängende Formen von Gewalt und Missbrauch in diesen Kontexten erlitten haben. Diese Studie ist eines von fünf Teilprojekten des Forschungsverbundes ForuM.
Evangelische Kontexte umfassen Einrichtungen der evangelischen Kirche, Diakonische Einrichtungen/Angebote, Angebote der evangelischen Jugendarbeit, evangelische Freikirchen sowie nicht-evangelische Institutionen, in denen Amtsinhaber*innen oder Mitarbeitende der evangelischen Kirche oder Diakonie sexuell übergriffig geworden sind. Mit sexualisierter Gewalt meinen wir jede sexuelle Handlung einer anderen Person, die gegen den eigenen Willen vorgenommen wird und/oder jede sexuelle Handlung, zu der jemand durch eine andere Person gezwungen wird.
Die für die Durchführung des Teilprojektes verantwortlichen Institute sind von der evangelischen Kirche oder anderen Institutionen unabhängig. Eine Einflussnahme auf die Forschung durch diese ist ausgeschlossen. An der Durchführung unserer Studie sind auch Menschen beteiligt, die selbst sexualisierte Gewalt und andere Gewaltformen im Bereich der evangelischen Kirche und Diakonie erlebt haben.
Die wesentlichen Ziele unserer Studie sind:
- Beitrag zur Aufklärung und Aufarbeitung sexualisierter Gewalt und anderer Gewaltformen im Bereich evangelischer Kontexte.
- Empfehlungen zur Prävention von sexualisierter Gewalt in evangelischen Kontexten.
Um dieses Vorhaben umsetzen zu können, sind wir auf Ihre Unterstützung angewiesen und laden Sie daher ein, uns Ihre Erfahrungen sexualisierter Gewalt in evangelischen Kontexten zu erzählen. Dies würde im Rahmen wissenschaftlicher Interviews mit genau festgelegten Rahmenbedingungen geschehen. Die wichtigsten davon sind:
- Die gesamte Studie unterliegt strengsten Datenschutzrichtlinien.
- Die Teilnahme ist selbstverständlich freiwillig.
- Eine Zusage zur Teilnahme kann jederzeit ohne Konsequenzen zurückgenommen werden.
- Das Interview kann jederzeit ohne Konsequenzen unterbrochen oder abgebrochen werden.
- Die Interviewten erzählen nur das, was sie erzählen möchten.
Detaillierte Informationen zu den Rahmenbedingungen finden sie hier
Statement der Co-Forschenden
Als betroffene Co-Forscher*innen ermutigen wir Sie an dieser Studie teilzunehmen, in der Ihnen mit Respekt und Anerkennung begegnet wird. Indem Sie Ihre Erfahrungen hör- und sichtbar machen, helfen Sie, weitere Fälle von sexualisierter Gewalt in evangelischen Kontexten vorzubeugen. Aufarbeitung wird angeregt und konkrete Empfehlungen zur Prävention können so gemacht werden.
Kontakt
Wenn Sie Interesse an einer Teilnahme an unserer Studie haben, würden wir uns freuen, wenn Sie sich an uns wenden.
Kontaktmöglichkeit: forum@ipp-muenchen.de ; Tel.: (089) 543 59 77 – 0 (Sollte nur der Anrufbeantworter erreichbar sein, rufen wir werktags innerhalb von 24 Stunden zurück). Selbstverständlich besteht jederzeit die Möglichkeit, dass Sie sich zunächst über die Studie informieren, bevor Sie sich zu einer Teilnahme entschließen. Auskunft geben wir Ihnen gerne.
Gerne können Sie diese Information auch andere Personen weiterleiten, die vielleicht als Interviewpartner*innen in Frage kommen könnten. Vielen Dank!
Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass möglicherweise nicht alle Personen, die zu einem Interview bereit sind, von uns interviewt werden können, da in unserem Forschungsplan eine bestimmte Anzahl von Interviews von vornherein festgelegt ist. Sie haben aber auf jeden Fall die Möglichkeit, an der Online-Befragung im Teilprojekt D teilzunehmen.
Weiterführende Informationen:
Im Rahmen des Forschungsverbundes ForuM gibt es auch die Möglichkeit an anderen Studien teilzunehmen, einen Überblick findet sich unter https://www.forum-studie.de/teilnahme/
Bei sonstigen Fragen zum Thema sexualisierte Gewalt oder für Hilfe und Beratung wenden Sie sich bitte an die anonyme und kostenfreie Onlineberatung oder das Hilfetelefon von N.I.N.A. oder besuchen Sie das Hilfeportal sexueller Missbrauch:
Onlineberatung:https://www.hilfe-telefon-missbrauch.online
Hilfetelefon: Tel.: 0800 22 55 530 https://nina-info.de/hilfetelefon.html
Hilfeportal sexueller Missbrauch:
https://www.hilfeportal-missbrauch.de/startseite.html
Den Aufruf als PDF finden Sie hier