29.08.2018

Reader zum Fachtag "Zwischen 'Islamisierung' und 'Genderwahn'" erschienen

Der Fachtag des Projekts MUT - Interventionen. Geschlechterreflektierende Prävention gegen Rassismus im Gemeinwesen beschäftigte sich mit Vielfaltspädagogik in Zeiten rassistischer und rechter Mobilisierungen.

Jetzt ist die Begleitbroschüre erschienen, in der auch unsere Kolleg_innen Ulla Wittenzellner und Olaf Stuve einen Artikel veröffentlicht haben.

Hier zum nachlesen und downloaden:

Zwischen 'Islamisierung' und 'Genderwahn'. Vielfaltspädagogik in Zeiten völkischer Mobilisierungen.


11.07.2018

Train-the-Trainer-Weiterbildungsreihe in der Akademie Waldschlösschen ist ausgebucht!

Unsere Train-the-Trainer-Weiterbildungsreihe in der Akademie Waldschlösschen ist ausgebucht! Wir freuen uns über das enorme Interesse und bedauern, dass wir keine weiteren Bewerbungen mehr entgegen nehmen können.


08.05.2018

Lese-Tipp

Artikel in der neuen "Betrifft Mädchen" von Katharina Debus und Vivien Laumann mit dem Titel "Interventionen für geschlechtliche und sexuelle Vielfalt - Projekterfahrungen zwischen Vielfaltsförderung und Sexismuskritik". Zum Inhaltsverzeichnis der Ausgabe: www.maedchenarbeit-nrw.de/betrifft-maedchen-pdf/BEM%202_2018%20Inhalt.pdf

Weitere Infos zur "Betrifft Mädchen": www.maedchenarbeit-nrw.de/lag/betrifft-maedchen.html


23.02.2018

Lese-Empfehlung & Solidaritätserklärung mit der Bildungsinitiative Queerformat gegen Angriffe gegen die Akzeptanz geschlechtlicher und sexueller Vielfalt

Lese-Empfehlung

Die Bildungsinitiative QUEERFORMAT hat im Auftrag des SFBB und der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie (SenBJF) im Rahmen der Initiative „Berlin tritt ein für Selbstbestimmung und Akzeptanz sexueller Vielfalt“ (ISV) eine Broschüre für Fachkräfte in der frühkindlichen Pädagogik mit dem Titel ‚Murat spielt Prinzessin, Alex hat zwei Mütter und Sophie heißt jetzt Ben. Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt als Themen frühkindlicher Pädagogik‘ herausgebracht. Die Tatsache, dass die erste Auflage der Print-Ausgabe (2000 Stück) kurz nach dem Erscheinungsdatum bereits vergriffen ist, verweist auf den großen Bedarf. Die Broschüre kann derzeit in digitaler Version kostenfrei heruntergeladen werden unter: http://www.queerformat.de/material/QF-Kita-Handreichung-2018.pdf.

Wir möchten diese Broschüre Fachkräften sehr ans Herz legen. Sie bearbeitet in klarer Sprache wichtige Themen rund um geschlechtliche und sexuelle Vielfalt in der Kita. Unter anderem werden Grundlagen des Themas aus menschenrechtlicher Perspektive erklärt, es gibt je eigene Artikel zu Kindern aus Regenbogenfamilien, intergeschlechtlichen Kindern, transgeschlechtlichen Kindern und geschlechternonkonformem Verhalten von Kindern. Außerdem wird kindgerechtes Material besprochen (vor allem Bilderbücher) und es gibt Werkzeuge, um die eigene Kita-Praxis zu überprüfen und weiterzuentwickeln. Die Broschüre kombiniert in gelungener Weise Impulse aus der Forschung mit ganz praktischen Handlungsempfehlungen.

Solidaritätsbekundung

Wie zuvor schon andere Veröffentlichungen und Projekte wird auch diese Broschüre aufgrund der behandelten Themen nun von verschiedenen Seiten angegriffen. Die Gegner_innen fortschrittlicher pädagogischer Ansätze zu Diversität, Geschlecht und Sexualitäten von Demo für Alle und CitizenGo haben eine Petition zur Einstampfung der Broschüre gestartet und bereits mehrere 10.000 Unterschriften gesammelt. Die CDU-Fraktion im Berliner Senat hat einen Antrag gestellt, die Broschüre zurückzuziehen und die Verteilung zu stoppen, und findet hierfür Unterstützung bei der AfD. Und die B.Z. titelte wider besseres Wissen mit der reißerischen Schlagzeile „Berliner Senat verteilt Sex-Broschüre für Kita-Kinder“. (Wir setzen hier bewusst keine Links, um den entsprechenden Seiten nicht unnötig geldwerte Clicks zu verschaffen. Wer sich weiter informieren möchte, findet sie unaufwändig mit einer Suchmaschine eigener Wahl.)

Diese Angriffe haben nicht das Ziel, Kinder zu schützen. Sie sind offen verleumderisch. Ein einziger Blick in das Inhaltsverzeichnis der Broschüre offenbart, dass sie sich weder an Kinder richtet, noch einen sexualpädagogischen Inhalt hat. Vielmehr werden Ängste mobilisiert, um Menschen gegen Antidiskriminierungsarbeit einzunehmen, um Respekt vor den Grenzen von Kindern gegen den Schutz vor Diskriminierung rund um Geschlecht und sexuelle Orientierung auszuspielen.

Um Sex geht es in dieser Broschüre nicht. Aber selbst wenn: Altersgerechte sexualpädagogische Ansätze sind wichtig für die Entwicklung von Kindern, sowohl für die Prävention sexualisierter Gewalt als auch für die Entwicklung eines positiven und grenzachtenden Umgangs mit dem eigenen Körper und den eigenen Wünschen und Begehren. Es wäre also auch nichts auszusetzen an einer Broschüre, die fachlich kompetent und grenzachtend sexualpädagogische Konzepte für die Arbeit mit Kindern bespräche.

Wir halten es für wichtig, dass sich Eltern dafür interessieren, welche Angebote ihren Kindern in pädagogischen Institutionen und darüber hinaus gemacht werden. Und dass sie dabei auch kritisch darauf schauen, wie mit den Grenzen ihrer Kinder umgegangen wird. Die angegriffene Broschüre ist genau darauf ausgerichtet, eine Pädagogik zu unterstützen, die die Selbstbestimmung von Kindern fördert und dabei auch einfühlsam mit den Ängsten von Eltern umgeht.

Eine solche Pädagogik ist immer selbstreflexiv. Sie hört nie auf weiter zu denken und sich selbst kritisch zu befragen und sich infolgedessen immer weiter zu entwickeln. Konstruktive Fragen, bei denen es wirklich um das Wohl der Kinder geht, sind ihr daher immer willkommen und es gibt auch immer wieder Meinungsverschiedenheiten in Bezug auf Begriffe, theoretische Hintergründe und konkrete Vorgehensweisen in herausfordernden Situationen. Solche Debatten halten wir für sehr konstruktiv. Dafür lohnt es sich, die Broschüre zu lesen und gleichzeitig den gegen sie gerichteten Angriffen derjenigen, die eine solche Pädagogik zur Förderung von Selbstbestimmung und Grenzachtung verhindern wollen, entschlossen entgegen zu treten.

Wir möchten daher den Kolleg*innen von QUEERFORMATSFBBSenBJF und ISV unsere Solidarität aussprechen, ebenso wie allen anderen, die reflektiert zu Themen wie geschlechtliche und sexuelle Vielfalt arbeiten und politisch und ideologisch motivierten, fachlich nicht haltbaren Angriffen ausgesetzt sind. Und wir fordern dazu auf, die Broschüre ‚Murat spielt Prinzessin, Alex hat zwei Mütter und Sophie heißt jetzt Ben. Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt als Themen frühkindlicher Pädagogik‘ zu lesen, zu diskutieren und zur weiteren Verbreitung weitere Print-Auflagen zugänglich zu machen.


20.12.2017

Neuerscheinung

Das Buch "Aufdeckungsprozesse männlicher Betroffener von sexualisierter Gewalt in Kindheit und Jugend. Verlaufsmuster und hilfreiche Bedingungen" ist nun im Handel erhältlich!

Der Band enthält die Ergebnisse eines vom BMBF geförderten Forschungs- und Praxisentwicklungsprojektes sowie Empfehlungen zur Unterstützung von Aufdeckungsprozessen männlicher Betroffener von sexualisierter Gewalt in Kindheit und Jugend.

Link zum Buch


17.11.2017

Alternative Future Praxiskatalog erschienen

Die Methodensammlung für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im betreuten Wohnen, denen Gewalt widerfahren ist, wurde im Rahmen des EU-Projekts Alternative Future erstellt.

Im Projekt Alternative Future wurden Fachkräfte des betreuten Wohnens in der Arbeit mit Bewohner*innen fortgebildet, die in ihrem Leben Gewalt erlebt haben. Im Anschluss an die Fortbildungen wurden auch Praxisansätze entwickelt und erprobt, die in einer Best-Practice-Broschüre präsentiert werden. Der Katalog kann hier heruntergeladen werden.


07.11.2017

Glossar zu geschlechtlicher und sexueller Vielfalt nun als Download verfügbar!

Das Glossar aus dem Projekt Interventionen für geschlechtliche und sexuelle Vielfalt ist nun hier komplett als PDF-Download verfügbar.


30.10.2017

Neuer Erklärfilm zu geschlechtlicher und sexueller Vielfalt online!

Das Projekt Interventionen für geschlechtliche und sexuelle Vielfalt hat einen Erklärfilm für die Bildungsarbeit entwickelt. Er kann hier angeschaut und heruntergeladen werden.


24.08.2017

Veröffentlichung: Scheitern als Lerngelegenheit gegen Komplexitätsreduktion

Neuveröffentlichung der Rosa-Luxemburg-Stiftung, unter anderem mit Artikeln gegenwärtiger und ehemaliger bzw. freier Dissens-Mitarbeiter_innen:

Rosa-Luxemburg-Stiftung (2016): Intersektionalität. BILDUNGSMATERIALIEN Nr. 4. Berlin: Rosa-Luxemburg-Stiftung. Download und Bestellung.

Darin unter anderem:

Debus, Katharina & Stuve, Olaf: Scheitern als Lerngelegenheit gegen Komplexitätsreduktion. S. 18-23.

Busche, Mart: Warum linke Bildungsarbeit intersektional sein sollte. S. 8-11.


16.08.2017

"Aus der Bahn geworfen"


Das Gender-Sternchen (*) dient als Verweis auf den Konstruktionscharakter von "Geschlecht". Wenn das Sternchen hinter einer Personenbezeichnung (z.B. Jungen*) steht verdeutlicht es, dass hier explizit alle Menschen gemeint sind, die sich mit dieser Bezeichnung identifizieren, durch sie definiert werden und/oder sich sichtbar gemacht sehen. Dadurch wird ausdrücklich darauf aufmerksam gemacht, dass sich unter der Bezeichnung verschiedene, vielfältige Positionierungen sammeln können. Gleichzeitig dient das Sternchen als Platzhalter um Raum für verschiedene geschlechtliche (und sexuelle) Verortungen zu lassen.