Die Gleichstellung der Geschlechter und die Akzeptanz der Vielfalt von Lebensweisen sind doch längst erreicht, Feminismus wird nicht mehr gebraucht, oder? Auf diese Idee kann man kommen, bewegt man sich beispielsweise nur in bestimmten Bereichen der Sozialen Medien und bezieht überwiegend dort Informationen. Das betrifft vor allem, aber nicht nur, Jugendliche und junge Erwachsene. Rechtsextremistische und antifeministische Gruppierungen wissen das und nutzen gezielt Plattformen wie Instagram, Telegram, Tiktok und Co. um emanzipatorische Errungenschaften und eine offene Gesellschaft zu bekämpfen. Die Botschaften sind zumeist homo- und trans* feindlich, sexistisch, frauenfeindlich, rassistisch oder transportieren gewaltbereite Männlichkeitsbilder. Sie richten sich in menschenfeindlicher Art und Weise gegen bestimmte Gruppen der Gesellschaft. Doch auch außerhalb der sozialen Medien finden wir dieses Phänomen.
Im Blickpunkt: Bildung und Soziale Arbeit
Fachkräfte in Schule, Bildung, Kinder- und Jugendhilfe und Sozialer Arbeit sind mit den Auswirkungen antifeministischer Botschaften konfrontiert – sowohl bei ihren Adressat*innen als auch in ihrer Arbeit selbst. Sie stehen vor der Herausforderung, angemessene Antworten, Reaktionen und pädagogische Interventionen zu finden, z. B. in der Zusammenarbeit mit Kolleg*innen oder mit Eltern/ Bezugspersonen.
Die inzwischen zweite Netzwerktagung des Verbundprojekts „Antifeminismus begegnen - Demokratie stärken“, das von der Amadeu Antonio Stiftung, dem Gunda-Werner-Institut der Heinrich Böll Stiftung und von Dissens - Institut für Bildung und Forschung e.V. gemeinsam umgesetzt wird, bringt bundesweit Menschen aus unterschiedlichen Handlungsfeldern zusammen. Im Mittelpunkt steht die Möglichkeit Erfahrungen auszutauschen, eigene Expertise einzubringen und voneinander zu lernen. Das Programm wird vor allem durch Personen aus dem Netzwerk gestaltet und zusätzlich durch neue Impulse ergänzt. Der Fokus liegt in diesem Jahr auf den Handlungsfeldern Bildung und Soziale Arbeit. Unser Dank gilt allen, die Vorschläge für Themen, Panels und Workshops eingereicht haben und so den Austausch im Netzwerk unterstützen.
Die Veranstaltung richtet sich insbesondere an Partner*innen des Bundesprogramm „Demokratie leben!“, staatliche und zivilgesellschaftliche Akteur*innen bzw. Multiplikator*innen, Menschen, die in der sozialen Arbeit/Beratung, Bildung oder Politik aktiv sind, an von Antifeminismus betroffene Personen und an Menschen, die sich für die Themen (Anti-)Feminismus, Sexismus und Geschlechterverhältnisse interessieren.
Weitere Informationen zum Programm gibt es hier. Anmeldungen sind auf dieser Seite möglich.
Eine Veranstaltung des Verbundprojektes „Antifeminismus begegnen – Demokratie stärken“ und der Petra-Kelly-Stiftung.
Kontakt
- Henning von Bargen, Sandra Ho, Julia Hartleb: Gunda-Werner-Institut, antifeminismus@boell.de
- Ans Hartmann: Amadeu Antonio Stiftung, antifeminismus@amadeu-antonio-stiftung.de
- Laura Sasse, Maiken Schiele, Bernard Könnecke: Dissens – Institut für Bildung und Forschung e.V., anbeg@dissens.de
- Bianca Dietz: Petra-Kelly-Stiftung, dietz@petra-kelly-stiftung.de